CPH in den Medien

"Chancen für Käufer sind eher gestiegen"

Die Corona-Krise hat die Aussichten am M&A-Markt eingetrübt. Peter Schildknecht, CEO der CPH-Gruppe, sieht für Käufer im aktuellen Umfeld eher gestiegene Chancen, wie er im Inverview mit dem Oaklins M&A Outlook Schweiz erläutert.

Herr Schildknecht, welchen Einfluss hat die COVID-Krise auf die Geschäftstätigkeit von CPH?

Peter Schildknecht: Die CPH-Gruppe ist in drei völlig unterschiedlichen Geschäftsbereichen tätig. Wir sind mit Perlen Papier in der Schweiz der grösste Altpapierrecycler und der einzige Produzent von Zeitungsdruck-und Magazinpapieren. Die Zeochem ist führend in der Silikatchemie und Perlen Packaging ist weltweit einer der grössten Anbieter von Folien für Blisterverpackungen für die Pharmaindustrie. Die Märkte, in denen unsere Bereiche tätig sind, sind von den Auswirkungen der COVID-Krise völlig unterschiedlich betroffen.

Welche Sparten sind besonders von der Ausnahmesituation betroffen?

Die Bereiche Chemie und Verpackung haben Produktionswerke in China. Da haben wir schon Anfang Jahr Anschauungsunterricht erhalten, was auch in Europa und den USA auf uns zukommen könnte. Entsprechend haben wir innerhalb der Gruppe schon früh verschiedenste Massnahmen zur Aufrechterhaltung unserer unternehmerischen Leistungsfähigkeit eingeleitet. Dass wir Produktionsanlagen in China, Europa und Amerika haben, war ein grosser Vorteil, so konnten wir Kapazitäten ausgleichen und die Lieferfähigkeit aufrechterhalten. Nachfrageseitig negativ betroffen von der Corona-Pandemie ist vor allem der Bereich Papier. Die Zeitungen mussten beispielsweise ihren Umfang markant reduzieren, da Inserate weggefallen sind. Andererseits konnten wir im Bereich Verpackung von der starken Nachfrage aus der Pharmaindustrie profitieren.

Welche operativen und strategischen Massnahmen haben Sie als Folge der COVID-Krise getroffen?

… da könnte man ganze Seiten füllen. Deshalb nur ein Beispiel: In der Schweiz mussten wir sicherstellen, dass unsere Produktionsbetriebe auch bei einem harten Lockdown weiterarbeiten können. Wir konnten nachweisen, dass die Produkte aus allen unseren drei Unternehmensbereichen für die wirtschaftliche Landesversorgung von grosser Bedeutung sind und sie wurden entsprechend als systemrelevant eingestuft. Die Leistungsfähigkeit unserer schweizerischen Produktionsbetriebe hätte also jederzeit aufrechterhalten werden können. Innerhalb der Gruppe haben wir schon bei Ausbruch von SARS entsprechende Pandemiepläne erstellt und wir haben diese Notfallpläne glücklicherweise 2019 überprüft und aktualisiert. So hat uns die COVID-Krise nicht ganz unvorbereitet getroffen. An allen Standorten und mit über 1’000 Mitarbeitenden hatten wir gerade einmal einen positiv auf Corona getesteten Fall.

Sind M&A-Aktivitäten im aktuellen Umfeld ein Thema für Sie?

M&A ist ein strategisches Thema. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Bereiche Chemie und Verpackung gegenüber dem Bereich Papier weiter zu stärken. Neben organischem Wachstum gehören dazu selbstverständlich auch anorganisches Wachstum, sprich Akquisitionen.

Schauen Sie sich aktiv nach Übernahmekandidaten um?

Der Bereich Chemie ist relativ klein. Er macht mit einem Umsatz von rund CHF 80 Mio. nur 15% des Gruppenumsatzes von CHF 525 Mio. aus. Für diesen Bereich suchen wir konkret nach Möglichkeiten, um auch über Akquisitionen zu wachsen.

Welche Chancen sehen Sie für Ihr Unternehmen im derzeitigen Umfeld?

Ich denke, die Chancen für Käufer sind im aktuellen Umfeld und mit den gegenwärtig hohen Unsicherheiten in den Märkten eher gestiegen. Sei es, dass dadurch die Preisvorstellungen der Verkäufer nach unten korrigiert werden müssen oder in Folge dieser Marktverwerfungen ein Unternehmen plötzlich auf den Markt kommt, bei dem zuvor noch keine Verkaufsabsicht bestanden hatte.