CPH in den Medien

Zeitungspapier ist knapp und wird teurer

Neue Zürcher Zeitung: Wegen Lieferengpässen werden Zeitungen in der Schweiz vorübergehend dünner.

Der Brand im Altpapierlager einer Papierfabrik in Perlen bei Root (LU) hat quasi das Fass zum Überlaufen gebracht. Während dreier Tage war damit der Nachschub von Altpapier, dem mit Abstand wichtigsten Rohstoff für die Herstellung von Zeitungspapier, unterbrochen. Das zur Chemie + Papier Holding (CPH) gehörende Werk musste in der Folge beide Papiermaschinen stoppen. Laut einem CPH-Sprecher hat sich die Lage normalisiert. Lieferungen an Schweizer Kunden seien nur bedingt vom Unterbruch betroffen gewesen. In der Schweiz seien die vereinbarten Mengen geliefert worden, schreibt CPH.

Die vorwiegend in Nordeuropa angesiedelte Papierindustrie befindet sich seit längerem in einem strukturellen Tief. Die Papierfabrik Perlen produzierte im vergangenen Jahr 15% weniger. In Westeuropa ging die Produktion von Zeitungspapier 2020 sogar um 22% zurück. Und auch dieses Jahr sind die Zahlen rückläufig. Die Pandemie hat den strukturellen Nachfragerückgang, der nach der Finanzkrise 2008 eingesetzt hat, noch akzentuiert. Auch für nächstes und übernächstes Jahr wird mit einem Rückgang der Nachfrage gerechnet. Im selben Zeitraum sind jedoch die Produktionskapazitäten nicht im gleichen Ausmass reduziert worden. Das hängt damit zusammen, dass die Papierherstellung ein extrem kapitalintensives Geschäft ist.

Zu den Überlebenden dieses Verdrängungswettbewerbs dürfte auch Perlen gehören. Sie betreibt eine riesige Papiermaschine (Jahreskapazität 500 000 t), die vermutlich die modernste und effizienteste Anlage in Westeuropa ist; ein Teil des Prozessdampfs kommt von der in der Nähe gelegenen Kehrichtverbrennungsanlage Renergia, wofür sie CO2-Emissionszertifikate erhält.

Der Verdrängungswettbewerb mündet in einen Preiskampf, der seit Jahren andauert. Im ersten Halbjahr 2021 markierten die Preise für Zeitungsdruckpapier mit 370 € pro Tonne ein historisches Tief. Nun scheint sich das Blatt gewendet zu haben. Derzeit liegen die Preise bei 440 €. Laut Experten dürften sie im nächsten Jahr Richtung 550 bis 600 € klettern, auf ein Niveau, das letztmals vor einer Dekade erreicht wurde. Die Papierlieferanten haben die Preise denn auch bereits angehoben und werden sie laut dem CPH-Sprecher auch im nächsten Jahr erhöhen. Das reiche aber nicht aus, um die höheren Kosten für Altpapier und die Energie zu kompensieren.

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