CPH in den Medien

Wohin damit?

Annabelle: 700 Kilo. So viel Abfall produziert die Schweiz pro Jahr und Kopf. Was passiert eigentlich damit? Wo landen all die Büchsen, das Papier, das kaputte Glas? Eine etwas andere Reisereportage.

In einer grossen Reportage machte sich Annabelle-Redaktorin Stephanie Hess auf die Suche nach den Wegen, die der Siedlungsabfall nach dem Wegwerfen geht. Die Reise führte sie auch in die Produktionsanlagen von Perlen Papier:

Für das Altpapierrecycling muss rund sechzig Prozent weniger Energie aufgewendet werden, als wenn Frischfaserpapier geschöpft wird. Der Bedarf ist aber auch bei der Wiederverwertung noch gross: Die luzernische Perlen Papier AG, die unter anderem das gesamte Altpapier der Stadt Zürich rezykliert, pustet jährlich rund 8000 Tonnen CO2 in die Luft – so viel wie 2000 Personen pro Jahr verursachen. Kommunikationsleiter Christian Weber betont jedoch, dass man damit gerade mal bei einem Viertel des Energiebedarfs liege, den die Konkurrenz in der EU verbraucht – auch, weil man an diesem Standort mit der nahe gelegenen KVA zusammenarbeitet.

Hauptverantwortlich für den hohen Energiebedarf sind PM4 und PM7, zwei riesige, laut ratternde Papierherstellungsmaschinen, die rund um die Uhr laufen. Sie spritzen die gereinigte Papiermasse auf ein riesiges Vlies, anschliessend werden die Bahnen gepresst und mit Dampf getrocknet. Steht man auf dem Fabrikareal, kann man sich fast nicht vorstellen, dass das Zeitalter des Papierdrucks bald vorbei sein könnte. Riesige Berge türmen sich auf, wie in einem Arthouse-Film blättern alte Zeitungen im Wind. Täglich werden 1500 Tonnen aus der Schweiz und dem Ausland angeliefert. Es gäbe in diesen weitläufigen Hallen aber noch viel mehr Platz. Es sind leere Stellen, die sich auch in den Geschäftsbüchern wiederfinden lassen. In den letzten zehn Jahren gab es immer weniger Altpapier, der Verbrauch sank jedes Jahr um rund sieben Prozent. Was offensichtlich daran liegt, dass wir heute weniger blättern, dafür umso mehr scrollen.

Aber der Papierschwund hängt auch mit dem Aufblühen eines nahen Verwandten zusammen: dem Karton, der vom boomenden  Online-Geschäft profitiert. Christian Weber betont: «Wenn Papier in den braunen Kreislauf gelangt, also in jenen des Kartons, dann ist es für die Papierherstellung verloren.» So imposant PM4 und PM7 sind, der Leim, der im Karton steckt, verklebt ihre Düsen. Noch gravierender: Die Pappe verunreinigt das helle Papier mit braunen Sprenkeln. «Deshalb kämpfen wir um jedes Blatt Altpapier», so Christian Weber.

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