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Geschäftsjahr 2013: CPH passt Bilanz an schwieriges Marktumfeld an und nimmt Wertberichtigung vor
Die CPH Gruppe sah sich auf operativer Ebene einem erneut herausfordernden Marktumfeld gegenüber. Mit einem Nettoumsatz von CHF 481,3 Mio. hat die CPH-Gruppe 2013 einen EBITDA von CHF 30,9 Mio. erwirtschaftet. Wie bereits anfangs 2014 kommuniziert, erfordert das stark veränderte Marktumfeld eine Wertberichtigung auf Sachanlagen von CHF 250,9 Mio. Das Betriebsergebnis sank in der Folge auf CHF –277,6 Mio. und das Nettoergebnis auf CHF –271,5 Mio. Auch nach der vorgenommenen Wertberichtigung ist die CPH-Gruppe mit einer Eigenkapitalquote von 64 % weiterhin solide aufgestellt.
Perlen, 17. Februar 2014 – Die wirtschaftliche Situation in Europa, dem Hauptabsatzraum für die Produkte der CPH-Gruppe (SIX: CPHN), hat sich 2013 nur zaghaft erholt. Für das gesamte Jahr entwickelten sich die Volkswirtschaften insgesamt immer noch seitwärts. Bisher konnte nur der Bereich Verpackung, welcher konsequent auf den Pharmamarkt ausgerichtet ist, von einem leicht verbesserten Umfeld profitieren. Die Bereiche Chemie und Papier waren während des ganzen Jahres mit hohen Überkapazitäten mit entsprechendem Preisdruck konfrontiert. Der unverändert starke Franken hinterlässt nach wie vor tiefe Spuren in der Erfolgsrechnung der CPH-Gruppe. Die Entwicklung der Währungen im Vergleich zum Schweizer Franken beeinflusst die Ertragslage der CPH markant, da gruppenweit rund 70 % der Kosten in Franken anfallen, hingegen nur 15 % der Erträge. Die weiteren erfolgreich umgesetzten Effizienzsteigerungen, Kosteneinsparungen und höheren Verkaufsvolumina waren nicht ausreichend, um die Marktverwerfungen zu kompensieren.
Im Bereich Chemie hat sich die Nachfrage im Projektgeschäft von aus der Schweiz bedienten Märkten noch nicht nachhaltig erholt und die Umsätze waren nach einem starken Wachstum im 2012 wieder rückläufig. Auch die erfreuliche Umsatzsteigerung in den USA konnte den Rückgang in der Schweiz nicht kompensieren.
Bis im Oktober lag der Umsatz des Bereichs Papier noch über dem Vorjahr. Ende Oktober kam es am Rollenschneider der Papiermaschine 4 zu einem Brand. Als Folge davon musste die gesamte Produktionslinie für Magazinpapiere bis Ende 2013 stillgelegt werden, was einen Produktionsausfall von rund 32 300 Tonnen nach sich zog. Trotz dieses Produktionsausfalls konnte der Bereich Papier das Verkaufsvolumen, auch dank Handelsgeschäft, leicht über Vorjahresniveau erhöhen. Der anhaltende Preiszerfall belastete jedoch die Umsatzentwicklung, so dass der Umsatz des Bereichs Papier unter den Vorjahreswert zu liegen kam.
Der Bereich Verpackung konnte in Europa die Marktanteile weiter ausbauen und erwirtschaftete erneut ein erfreuliches Umsatzwachstum, welches den Rückgang der anderen beiden Bereiche jedoch nicht kompensieren konnte. Der Nettoumsatz der CPH-Gruppe entwickelte sich in der Folge im Berichtsjahr leicht rückwärts auf CHF 481,3 Mio.
Papier dominiert das Gruppenergebnis
Der Anteil des Bereichs Papier am Nettoumsatz der Gruppe blieb mit 64 % unverändert, während die Verpackung weiter von 22 % auf 24 % zunahm und der Anteil der Chemie von 14 % auf 12 % zurückging. Europa, inklusive die Schweiz, ist anhaltend die wichtigste Absatzregion für die CPH-Gruppe; wie im Vorjahr wurden 84 % der Umsätze in diesen Märkten erzielt. Ein bedeutender Anteil entfällt dabei auf den Bereich Papier, welcher fast 100 % seiner Produkte in der Schweiz und im angrenzenden Ausland absetzt.
Anhaltend positiver EBITDA
Die grösste Aufwandposition bildete das Material mit 52 % des gesamten Betriebsaufwandes. Per Saldo waren die Rohstoffpreise leicht höher als im Vorjahr, was mit Effizienzverbesserungen und weiteren Fortschritten im Beschaffungswesen aufgefangen werden konnte. Der Anteil des Personalaufwandes nahm leicht auf 18 % zu. Ende 2013 beschäftigte die CPH-Gruppe 859 Mitarbeitende gegenüber 849 im Vorjahr. Die Zunahme ist auf den erfolgreichen Ausbau des Verpackungsbereichs zurückzuführen. Der Energieaufwand blieb mit 16 % konstant. Trotz des anhaltend herausfordernden Umfeldes ist es erneut gelungen, ein positives Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) von CHF 30,9 Mio. zu erwirtschaften.
CPH-Gruppe rüstet sich für andauernden Verdrängungswettbewerb
The market environment in the paper sector has changed radically since CPH decided to invest in its new PM 7 paper machine back in 2008. Demand for newsprint and magazine paper has suffered steep declines; and the resulting overcapacities on the European market have spawned fierce predatory competition. This in turn has put strong pressure on prices, which have fallen some 30% in the intervening period. As a result, more and more volumes of paper products have had to be sold to achieve the same net sales.
Das Marktumfeld im Bereich Papier hat sich seit dem Investitionsentscheid für die Papiermaschine 7 im Jahr 2008 drastisch verändert. Die Nachfrage nach Zeitungsdruck- und Magazinpapieren hat sich markant zurückentwickelt. Die dadurch entstandenen Überkapazitäten im europäischen Papiermarkt haben einen heftigen Verdrängungswettbewerb ausgelöst, welcher zu einem massiven Preisrückgang von rund 30 % geführt hat. Dies hat zur Folge, dass immer grössere Mengen abgesetzt werden müssen, um dieselben Umsätze zu erreichen. Im 2013 realisierte der Bereich Papier im Absatzvolumen mit 514 398 Tonnen einen neuen Rekord. «Wir haben im vergangenen Jahr rund 200 000 Tonnen oder rund 60% mehr Papier verkauft, als noch vor 5 Jahren und dennoch fast den gleichen Umsatz erzielt wie im 2008. Dies zeigt, wie dramatisch sich der massive Preiszerfall und der starke Schweizer Franken auf unser Geschäft auswirken», kommentiert Peter Schildknecht, Vorsitzender der Gruppenleitung. Die Nachfrage im europäischen Papiermarkt dürfte auch in den kommenden Jahren zurückgehen und der Verdrängungswettbewerb wird weiter anhalten.
Im Bereich Chemie steht der Standort in der Schweiz unter erheblichem Wettbewerbsdruck von Niedrigpreisanbietern aus China, die in den europäischen Markt und in den Mittleren Osten drängen. Dieser Trend wird weiter zunehmen. Auch bei der Währung kann nicht mit einer raschen Abwertung des Schweizer Frankens gerechnet werden.
Der Verwaltungsrat und die Gruppenleitung sahen sich deshalb veranlasst, die Werthaltigkeit der Sachanlagen neu zu beurteilen. Sie kamen zum Ergebnis, dass eine Wertbeeinträchtigung (Impairment) beim Anlagevermögen in der Schweiz von insgesamt CHF -250,9 Mio. vorhanden ist. CHF 235,0 Mio. der Wertbeeinträchtigungen betreffen die Anlagen zur Papierproduktion in Perlen, CHF 15,9 Mio. Anlage- und Vorratsvermögen der Chemie in Uetikon.
Solide Eigenkapitalbasis
«Auch nach den vorgenommenen Wertberichtigungen ist die CPH-Gruppe mit einer Eigenkapitalquote von 64 % weiterhin gut kapitalisiert. Durch diese Wertberichtigungen schaffen wir zudem die Voraussetzungen, wieder zurück in die schwarzen Zahlen zu gelangen», sagt Peter Schildknecht. Die Nettoverschuldung liegt zum Jahresende bei CHF 66,7 Mio., was einer Verbesserung gegenüber Vorjahr von CHF 13,6 Mio. (VJ CHF 80,3 Mio.) entspricht.
EBIT durch Wertberichtigungen geprägt
Das Betriebsergebnis (EBIT) vor Wertberichtigungen lag mit CHF -26,6 Mio. leicht unter dem Vorjahr. In den Bereichen Chemie und Papier war der EBIT negativ. Einzig dem Bereich Verpackung gelang es, den EBIT zu steigern. Ohne den Produktionsausfall der Papiermaschine 4, bedingt durch den Brand am Rollenschneider, hätte die CPH-Gruppe trotz der weiter verschärften Marktbedingungen einen EBIT in der Höhe des Vorjahres realisiert.
Nach Wertberichtigungen auf Anlage- und Vorratsvermögen in den Bereichen Chemie und Papier kommt der EBIT der CPH-Gruppe auf CHF -277,6 Mio. zu liegen. Das Nettoergebnis fiel mit CHF -271,5 Mio. ebenfalls entsprechend negativ aus. Das positive Nettoergebnis des Vorjahres von CHF 8,1 Mio. war dank Immobilienverkäufen zu Stande gekommen. Im Berichtsjahr wurden dagegen keine wesentlichen Immobiliengewinne realisiert.
Im Sinne einer kontinuierlichen Dividendenpolitik und da die vorgenommenen Wertberichtigungen nicht liquiditätswirksam sind, beantragt der Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 10. April 2014 eine Dividende auf Vorjahresniveau von CHF 13.00 pro Aktie auszurichten.
Änderung im Verwaltungsrat
An der Generalversammlung vom 10. April 2014 wird Dr. Franz-Josef Albrecht nach 25-jähriger Tätigkeit aus dem Verwaltungsrat der CPH-Gruppe zurücktreten. Unter seiner 17-jährigen Präsidentschaft, die im Jahr 2010 zu Ende ging, stellte die CPH entscheidende Weichen, baute die zwei Papiermaschinen PM 4 und PM 7, und forcierte die Internationalisierung und die Abstützung auf die drei Bereiche Chemie, Papier und Verpackung. Die CPH dankt Dr. Franz-Josef Albrecht für sein Engagement für die CPH-Gruppe und wünscht ihm alles Gute für die Zukunft.
Ausblick für 2014
Die CPH-Gruppe ist derzeit stark von der Entwicklung der Papiersparte abhängig. Der anhaltende Nachfragerückgang und die Überkapazitäten im Papiermarkt werden weiterhin Auswirkungen auf das Preisniveau zeigen. Dank Mehrmengen, Effizienzsteigerungen und Entlastungen auf der Kostenseite, insbesondere bei den Energiepreisen, sollte eine Verbesserung des Resultats möglich sein. In den Bereichen Chemie und Verpackung liegt der Fokus auf Produkten mit höheren Margen und der Erschliessung neuer Märkte in Wachstumsregionen. Die nach den Wertberichtigungen tieferen fortlaufenden Abschreibungen werden das Betriebsergebnis im 2014 mit rund CHF 20 Mio. ebenfalls positiv beeinflussen. Auf Gruppenebene wird für das kommende Geschäftsjahr deshalb ein Gewinn erwartet.
Kontakte
CPH Group AG
Dr. Peter Schildknecht, CEO, +41 41 455 87 57
Manfred Häner, CFO, +41 41 455 87 53
Michel Segesser, Head of HR & Communications, +41 41 455 87 51